Die Intermedien
Theatrale Unterhaltungsform italienischer Provenienz, die sich auf die Musik, den Tanz, den Gesang und die Deklamation stützt und zwischen den Akten der Tragödien, Komödien, Schäferspielen und anderen Theaterspielen eingeflochten wurde. Höfische Zeremonien und Hochzeiten gaben die beste Gelegenheit zur Inszenierung der Intermedien, die in Zusammenarbeit vieler verschiedener Künstler (Dichter, Musiker, Tänzer, Choreographen, Instrumentalsolisten und Architekten) entstanden und am Hof der Medici besonders 1539 (zur Hochzeit Cosimo I mit Eleonora von Toledo), 1586 (zur Hochzeit Virginias, der außerehelichen Tochter Cosimos I, mit Cesare d'Este) und schließlich 1589 (zur Hochzeit Ferdinandos I mit Christine von Lothringen) außerordentliche Erfolge erzielten. Zu den Bedeutendsten zählen sicher die sechs Intermedien von 1589 mit mythologischen und magischen Darstellungen, die die Macht der Musik verherrlichten und die fünf Akte von Girolamo Bargaglis »Pellegrina« umrahmten. Unter den mehr als 100 Künstlern, die an ihrer Realisierung mitwirkten, sind vor allen Bernardo Buontalenti für die Bühnenbilder und die szenischen Apparate, Giovanni Bardi, Cristofano Malvezzi, Luca Marenzio und Emilio De' Cavalieri für die musikalischen Kompositionen und Jacopo Peri, Giulio Caccini und Vittoria Archilei als Gesangssolisten zu erwähnen; letztere bestritt 1602 die Titelrolle in »Caccinis Euridice«.
Hörbeispiel
Giulio Caccini: »Io che dal ciel cader« (4. Intermedio 1589) Ensemble MUSICA RICERCATA Gabriela Cecchi (Sopran) Leitung: Michael Stüve
Weitere Dokumente
Magie und experimentelle Wissenschaft Giovanni de' Bardi Conte di Vernio Jacopo Peri Giulio Caccini Ferdinando I
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