Oboe da caccia, vermutlich Johann Gottlieb Weigelt Breslau, um 1740
In Bachs Leipziger Kantaten nach 1723 taucht plötzlich die neue Instrumentenbezeichnung “Oboe da caccia” auf, die sich auch in vielen anderen Werken Bachs aus dieser Zeit wiederfindet.
Gemeint ist eine besonders tiefe, eine Quinte unter der Oboe stehende Tenoroboe (z.B. in der Matthäuspassion BWV 244). Wahrscheinlich standen ihm die Instrumente aus der Werkstatt des Leipziger Meisters Eichentopf zur Verfügung. Um sie leichter handhaben zu können, bauten Eichentopf und später auch Weigelt diese Oboen in ihrer charakteristischen, an das Jagdhorn erinnernden Halbkreisform, der das Instrument wohl seinen Namen “da caccia” verdankt.
Die Oboe da caccia oder Jagdoboe wurde erstmalig bei Bach eingeführt. Der Klang des Instruments weckt – im Gegensatz zu seinem Namen – keine Jagd-Assoziationen, sondern wirkt eher süß, zart, pastoral und ein wenig melancholisch.
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