Gottfried Reiche (1667-1734)

Für Gottfried Reiche, einen der größten Clarinvirtuosen der Barockzeit, schrieb Bach seine meisterhaften, aber schwierigen Trompetenpartien. Bereits 1688, als Reiche als einfacher Stadtpfeifergeselle nach Leipzig kam, fiel sein ausgezeichnetes Spiel auf Zinken und Trompeten auf. Nur wenig später begann sein Aufstieg zum Kunstgeiger (1700), Stadtpfeifer (1706) und schließlich zum Senior der Stadtpfeifer (1719).

Für Rätselraten sorgte lange Zeit das auf dem Bild verewigte Musikinstrument mit Merkmalen von Horn (Kreisform) und Trompete (Rohrdurchmesser) sowie mit einem Schallstück, das eher dem einer Posaune ähnelt. Es handelt sich um eine Sonderform der Clarintrompete (genannt Corno da caccia oder Trompe de chasse), die von Bach in bedeutenden Werken wie der h-Moll-Messe eingesetzt wurde.

Weitere Dokumente

Trompete
Notenbeispiel
EU-Projekt “Musik-Er-Finder”
 

Musikbeispiel

Gottfried Reiche
Solostück für Clarintrompete vom Notenblatt des Reiche-Porträts von Elias Gottlob Haußmann, Leipzig, 1727