Giuseppe Zocchi, San Gaetano (aus der »Scelta di XXIV vedute…«), Florenz, Topographisches Museum
Florenz im Barock
Florenz bleibt auch im 17. Jahrhundert dem Erbe der Renaissance und ihrem Hang nach rationaler Klarheit, vor allem in der Architektur, treu. Die Stadt verzichtet auf barocke Großmannssucht, verliert wohl auch an künstlerischer Bedeutung. Sie bleibt dessungeachtet ein wichtiges Zentrum, das Galileo Galilei, den Vater der modernen Physik, beheimatet und, was die Musik betrifft, Bartolomeo Cristofori aus Padua Gastrecht verleiht, der als Verantwortlicher der mediceischen Instrumentensammlung das Hammerklavier erfindet, das bekanntlich eine ganz neue Musikkultur einleiten sollte; eine Kultur, die alle sozialen Schichten umschloß und in der Art, wie sie die bürgerliche Kammermusik ermöglichte, zu einer hohen allgemeinen musikalischen Bildung führte.
Adriano Banchieri: Ballo del Gran Duca a due voci »Treccie ombrose« (»Trattenimenti in villa«, Venedig 1630) Ensemble MUSICA RICERCATA Leitung: Michael Stüve