Die Geburt der Oper
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstand in Florenz als logisches Ergebnis der Arbeiten der Florentiner Camerata die Oper.
Die Mitglieder der Camerata waren Musiker und Literaten, die sich bis 1592 beim Grafen Giovanni de' Bardi und, nach dessen Umzug nach Rom, im Hause eines anderen florentinischen Mäzen, Jacopo Corsi, zusammenfanden. Zu ihnen gehörten der Theoretiker und Musiker Vincenzo Galilei, Vater Galileo Galileis, der Madrigalkomponist Piero Strozzi, die Musiker Giulio Caccini und Jacopo Peri, die Dichterin Laura Guidiccioni und ihr Freund, der Komponist Emilio De' Cavalieri.
Sie erörterten die Bedeutung einer vernünftigen Wort-Ton-Beziehung in der Musik, spekulierten über die Aufführungspraxis im antiken Theater und suchten nach einer gänzlich gesungenen theatralen Form, in der Wort, Ton und Bild eine einzige geschlossene Einheit bildeten. Nach einigen Versuchen im Inneren des Zirkels gab man aus Anlass der Hochzeit Marias de' Medici, Tochter des Großherzogs Francesco I, mit König Heinrich IV von Frankreich am 6. Oktober 1600 die »Euridice« von Ottavio Rinuccini in der musikalischen Fassung Peris. Der Aufführung vor einem gehobenem Publikum, das zum ersten Mal einem derartigen Werk zuhörte, war ein epochaler Erfolg beschieden.
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