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Zurück blättern!Vor blättern!Zinken und Posaunen

»Zinken und Posaunen sind wohl eher dazu erfunden und den musikalischen Konzerten beigesellt worden, um die [fehlenden] Soprane und Bässe zu ersetzen oder ihnen mehr Gewicht und tosende Kraft zu verleihen oder aus beiden Gründen, als dass sie eine nützliche und notwendige Funktion erfüllten. Dass es sich so verhält, erkennt man daran, dass man diese Instrumente für gewöhnlich nicht antrifft, außer sie erfüllen die genannte Funktion. Reicht die Stimmfülle, hört man sie nie; zumindest nicht in den Konzerten, in denen man den besseren Teil unserer heutigen Musik sucht, solange er denn noch zu finden ist. Während der Maskeraden, auf den Bühnen und bei den Geländern öffentlicher Plätze hört man sie dagegen oft, zur Freude des einfachen Volks; auch - und dies in völlig sinnloser Weise - auf den Chören und bei den Orgeln der Kirchen während der großen Feste. Man folgt dabei dem dummen Glauben der einfachen Leute, die Götter erfreue der mühselige Lärm, der durch das Beblasen von Rohren aus Knochen, Holz oder Metall entsteht, mehr, als die einfache Stimme, die Worte und Gedanken des Menschen... Sie sind aus demselben Grund zu verachten, aus dem Aristoteles die Tibia bekämpft, wenn er sagt, sie diene dem gegenteiligen Effekt der Bildung und Vernunft; und man verbot ihr Spiel ja auch den Jugendlichen von Adel«.

»Dialogo«, S. 142
(Übersetzung: Michael Stüve)